Leopardi! Deine Augen (Andere Gedichte)
3. Leopardi! Deine Augen Folgen mir, wohin ich geh’, Dieser Blick, so tief, wie deiner Seele hoffnungsloses Weh!
Diese Stirn, die schmerzgeadelt, Was du sangst, so herb erzählt, Daß sie selbst des Lorbeers Krone Nur beschattet, nicht erhellt! Immergrüne Eichen rauschen
Dir zur Seite und das Licht Strömt in warmen, gold’nen Fluthen Schmeichelnd über dein Gesicht – Doch es küßt nur eines Lächelns Schmerzliche Entsagung wach,
Das um deine Lippen zittert, Trostlos, wie ein heimlich „Ach!“ Dieses Lächeln, das uns Allen Eigen, sei’s auch noch so stumm, Seit die erste Menschenlippe
Bang zum Himmel schrie: „Warum?!“
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:23 von 2rhyme
Autor: Marie Eugenie Delle Grazie
Quelle: de.wikisource.org
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