Der Blinde (Andere Gedichte)
DER BLINDE PARIS Sieh, er geht und unterbricht die Stadt, die nicht ist auf seiner dunkeln Stelle, wie ein dunkler Sprung durch eine helle Tasse geht. Und wie auf einem Blatt
ist auf ihm der Widerschein der Dinge aufgemalt; er nimmt ihn nicht hinein. Nur sein Fühlen rührt sich, so als finge es die Welt in kleinen Wellen ein: eine Stille, einen Widerstand —,
und dann scheint er wartend wen zu wählen: hingegeben hebt er seine Hand, festlich fast, wie um sich zu vermählen.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:13 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
Quelle: de.wikisource.org
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