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Die glückliche Frau (Andere Gedichte)

Die glückliche Frau.

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Erhalt mer Gott mi Friedli!
Wer het, wer het e brävere Ma,
Und meld si eini, wenn sie cha!
Er sitzt so gern bi siner Frau,

und was mi freut, das freut en au;

und was er seit, und was er thuet,
es isch so lieblig und so guet.
Wie sieht er nit so gattig us
in sine Locke schwarz und chrus,

mit sine Backe roth und gsund,

und mit de Gliedere stark und rund!
Und wenn mi näumis plogt und druckt,
und wenn e Weh im Herze zuckt,
und denk i wieder an mi Ma,

wie lacht mi wieder der Himmel a!

Erhalt mer Gott mi Friedli!

Erhalt mer Gott mi Güetli!
I ha ne Garte hinterem Hus,
und was i bruch, das holi drus;

am Feld in feister Fure schwankt

der Halm, an warme Berge hangt
der Trübel, und im chleine Hof
regiere Hüehner, Gäns und Schof.
Was bruchi, und was hani nit?

Frog was de weisch, lueg wo de witt!

Und wemme meint, ’s well Mangel cho,
isch Gottes Sege vorem do;
und wenn der Friedli müed und still
vom Acker chunnt und z’Obe will,

se stoht mit Chümmich, rein und frisch,

e guete Ziger uffem Tisch.
Im grüene Chrüsli stoht der Wi,
i lueg en a, und schenk em i;
druf trinkt er und es schmeckt em guet,

und füllt em ’s Herz mit Chraft und Mueth.

Erhalt mer Gott mi Güetli!

     Erhalt mer Gott mi Stübli!
Es isch so heiter und so nett,
aß wenns e Engel zimmert het,

und puzt, aß wenns e Chilchli wär,

und wo me luegt, ischs niene leer.
Jo weger, und wenns blizt und chracht,
und wie mit Chüblen abe macht,
wenn usem Nebel füecht und chalt,

der Riesel an de Fenstere prallt,

und wenn no Wienecht chalt und roth
der Jenner uf de Berge stoht,
und dueftig an de Bäume hengt,
und Brucken übers Wasser sprengt,

und wenn der Sturmwind tobt und brüllt,

und ’s Dolder ab den Eichen trüllt,
isch’s Stübli bheb, und warm und still,
turnier’ der Sturm, so lang er will.
Erhalt mer Gott mi Stübli!

     Doch will mer Gott mi Friedli neh,

und chani nit, und mueß en ge,
sollsch Chilchhof du mi Güetli sy,
und bauet mer e Stübli dri.
Erhalt mer Gott mi Fridli!







Eingetragen am 08.11.2011 09:33:32 von 2rhyme
Autor: Johann Peter Hebel
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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