Arme Leute (Andere Gedichte)
Arme Leute. Bei düstern Heidekiefern Stehn spärlich magre Aehren, An dürrem Sande saugend, Verzweifelnd, sich zu nähren.
Da kauert ein lehmig Häuschen Mit Düngerhaufen und Karren; Kläglich meckert die Ziege, Und struppige Hühnchen scharren. Aus der Thüre humpelt ein krummer
Kleinbauer, emporzuspähen Zur bleiern schleichenden Wolke, Zu hungrig krächzenden Krähen. Nur kurze Mitleidszähren vermag die Wolke zu schenken;
Dann schleicht sie trübe weiter, Ohne Kraft zu tränken. – Selber arm und traurig, Folg’ ich der weinenden Wolke Und denk’ an arme Leute
Und leide mit meinem Volke.
Bruno Wille.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:01 von 2rhyme
Autor: Bruno Wille
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|