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„Es waren, zwei Königskinder . . ." (Andere Gedichte)

„Es waren, zwei Königskinder . . ."

Dem Röslein gleich im Blumentöpfchen,
So sitzt die Jungfrau festgebannt.
Sie seufzet bang – das blasse Köpfchen
Neigt sich, gestützt von schmaler Hand.

Doch plötzlich hebt sich mit dem Mieder

Ihr scharfgeschnittenes Profil,
Denn wagend naht der Jüngling wieder,
Den nie sein Wagen führt zum Ziel.

Und mit dem Blicke seiner Augen,

Der hoffnungslos zu wagen klagt,

Will sich ihr Blick zusammensaugen,
Der, was sie fühlt, zu sagen wagt.

Ach, würde doch der Tag erscheinen,
Da ich mit Dir enteilen dürf’t!

So sagt ihr Aug’, das an dem seinen

In flüchtigem Verweilen schlürft.

Jedoch in seines Auges Blitzen
Die Worte klar zu lesen sind:
Ach könnt’ ich doch geruhig sitzen

An deiner Seite, süsses Kind!


So wiederholt-sich oftmals täglich
Des Glückes kurzer Flammenschein;
Die beiden lieben sich unsäglich
Und können nie beisammen sein!

Auf des Geschicks ruhloses Treiben

Wirft dieses Lied ein scharfes Licht:
Die Jungfrau will nicht sitzen bleiben –
Der Jüngling will’s – und darf es nicht!

Wie Ahasver der Wanderjude,

So muss er schweifen hin und her.

0 Jungfrau in der Tabaksbude,
0 armer Tramwaykondukteur!


Josef Willomitzer.

Eingetragen am 08.11.2011 09:35:47 von 2rhyme
Autor: Josef Willomitzer
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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