Das Glück im Spiel (Andere Gedichte)
Das Glück im Spiel. Wenn Gold wie reifes Korn das Schicksal mäht: O selig durch die späte Nacht zu streichen Und einen Hunderter der ersten reichen, Die mir verhärmt und grau entgegenweht.
Ihr Dankesseufzer gilt mehr als Gebet. Vor meinem Glücke muß ein jeder weichen. Vor meinem Angesicht sind Menschen Leichen Um die, noch lebend, Hauch des Aases steht. Ich stolpre funkelnd weiter auf der Wacht
Zum liebsten Mädchen, das am Fenster lauscht. Ich hör’ sie huschen. Eine Lippe lacht. Ich seh’ sie hinterm Vorhang, der sich bauscht, Ich steig’ durchs Fenster, schüttle ihr die Pracht Des Reichtums in den Schoß, der golden rauscht.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:09 von 2rhyme
Autor: Klabund
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|