Trockenangler (Lustige Gedichte)
Der Trockenangler
( von Jens Wohlkopf )
Ein Angler sitzt am Weserstrand
und hält `ne Angel in der Hand.
Sein Fang ist nicht besonders dick,
denn vor ihm liegt nur schwarzer Schlick!
Den Angler ficht das gar nicht an,
er weiß, die Fluten kommen irgendwann!
Und mit dem Wasser komm’n die Fische,
die ladet er mit dem Wurme sich zu Tische.
Jetzt steht er wichtig auf und setzt die Angel um.
Wozu? Macht Angeln Angler blind und dumm?
Auch dort aalt sich der Wurm allein im Schlick
und will bloß an den Busen der Natur zurück!
Wenn die Fluten endlich wieder kommen ist er da –
lange schon bevor ihn eines Fisches Auge sah!
Der Angler hofft auf seines Lebens größten Fang,
wie er ihm zuvor noch nie, nicht mal im Traum, gelang!
„Ha! Ihr schuppigen Gesellen! Heute werde ich Euch kriegen,
und dann werdet ihr daheim in meiner Pfanne liegen!
Ich zieh’ euch mit der Angel aus dem Fluss heraus
und brate mir von euch den feinsten Anglerschmaus!“
So erträumt es sich am Ufer der Angler auf dem Hocker.
Die von ihm bejagten Fischlein in der Weser seh’n das locker!
Es wird noch Stunden dauern, bis das Wasser wiederkehrt,
dann ist es dunkel – und der Angler zu Käpt’n Iglo heimwärts fährt!
Eingetragen am 12.11.2011 11:04:54 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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