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Traum und Leben (Andere Gedichte)

Es glühte der Tag, es glühte mein Herz,
Still trug ich mit mir herum den Schmerz.
Und als die Nacht kam, schlich ich fort
Zur blühenden Rose am stillen Ort.

Ich nahte mich leise und stumm wie das Grab;

Nur Thränen rollten die Wangen hinab;
Ich schaut’ in den Kelch der Rose hinein, –
Da glomm’s hervor wie ein glühender Schein. –

Und freudig entschlief ich beim Rosenbaum;

Da trieb sein Spiel ein neckender Traum:

Ich sah ein rosiges Mädchenbild,
Den Busen ein rosiges Mieder umhüllt.

Sie gab mir was hübsches, recht goldig und weich;
Ich trug’s in ein goldenes Häuschen sogleich.

Im Häuschen da geht es gar wunderlich bunt,

Da dreht sich ein Völkchen in zierlicher Rund.

[141]

Da tanzen zwölf Tänzer, ohn’ Ruh und Rast
Sie haben sich fest bey den Händen gefaßt;
Und wenn ein Tanz zu enden begann,

So fängt ein andrer von vorne an.


Und es summt mir in’s Ohr die Tanzmusik:
Die schönste der Stunden kehrt nimmer zurück,
Dein ganzes Leben war nur ein Traum,
Und diese Stunde ein Traum im Traum. –

Der Traum war aus, der Morgen graut,

Mein Auge schnell nach der Rose schaut, –
O Weh! statt des glühenden Fünkleins steckt
Im Kelche der Rose ein kaltes Insekt.



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:09 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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