Wortendungen (Tipp):

Nach mehreren Endungen suchen

Um nach der Endung "ichten" und "ieben" gleichzeitig zu suchen,
die Endungen mit einem Leerzeichen trennen:
ichten ieben

Eine Endung auschliessen

Um nach der Endung "ichten" zu suchen; "lichten" aber auszu-
schliessen, bei der auszuschliessenden Endung ein Minus vorstellen:
ichten -lichten
select
LinkButton
 
Endung/Begriff:
select
LinkButton

 

Alles ist gut (Gedanken)

Alles ist gut

"Und so sitze und schreibe ich hier:
Alles ist immer gut -
aber dann kommt die Gier!
Sie bringt die Armen in Wut
über die Macht der Mächtigen,
die eigene Ohnmacht der Schmächtigen
und das Unrecht der Niederträchtigen,
und den Protz der Prächtigen.

Alles ist immer gut.
Wir wollen alles stets das Gute.
Denken wir, das macht uns Mut.
Dann zeigt uns das Leben die Rute.
Und in dem wir ständig scheitern,
und die Schwären des Bösen eitern,
sich unter uns die Abgründe erweitern,
werden sich die Klüfte im Lande erweitern.

Alles ist immer gut!
Bis das Gute zerbricht.
Das Böse schürt die grimme Glut.
Aus dem Guten das Böse spricht.
Endlich sind wir am Ende unserer Träume.
Alles nur Schein und blasenplatzende Schäume.
In keinen Himmel wachsen niemandem die Bäume.
Statt Freiraum nur leere Gedankenräume.

Alles ist immer gut.
Doch das Gute hat Grenzen.
Alles wird immer zu Elend und Blut.
Das Paradies wiegt sich in Totentänzen.
Wo starb die Idee der Freiheit?
Wohl zusammen mit der göttlichen Dreiheit?
Wann starb der moderne Geist der Neuzeit?
Er starb zusammen mit der Menschlichkeit.

Alles ist immer gut.
So lange wir nicht genau hinsehen.
Da regt sich schon die hässliche Brut,
an deren Ungeist wir zugrunde gehen.
Ach, was sind wir alle so strebsam und schlau.
Wir arbeiten uns krumm, machen keinen Tag blau.
Wir wollen ganz nach oben auf babelschen Tempelbau.
Am Ende ist jeder von uns nur eine arme Sau!

Alles ist immer gut.
Reden sie uns und wir uns selber ein.
Gut ist es, wenn keiner was Böses tut.
Doch das Böse stellt uns immer ein Bein.
Und egal, wohin wir kommen, der Tod ist schon da.
Man wollte das Gute, als man das Böse schon kommen sah.
Plötzlich war die heiße Liebe fern, und ein kalter Hass war nah.
Der beste und reichste Mann auf dem Friedhof ist auch nur tot. Ha!

Alles ist immer gut.
So sollte es jedenfalls für Jedermann sein.
Doch der Abschaum auf des Lebens Absud,
entlarvt das Gute und das Leben als Schein.
Wir sind nicht ,mehr und nicht besser als Schleim.
Auf alles machen wir uns einen lustigen Reim.
Dabei ersticken wir jegliche Güte im Keim
und ersticken selber im spießig-wonnigen Eigenheim.

Alles ist gut!

Eingetragen am 30.08.2022 17:07:48 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
Weitere Informationen unter:



Bitte anmelden oder registrieren


Forgot Password?