Frankfurt am Main (Ringelnatz) (Andere Gedichte)
FRANKFURT AM MAIN Und vieles andere: Applaus und Wein, Freunde und Freiheit, wie es immer hieß. Am schönsten aber, wenn ich ganz allein In einem Winkel, der die Grüße mied,
Das taumelnd Aufgewirbelte sich setzen ließ Und ruhig Täuschendes vom Echten schied. Dann gingen Gott und Teufel durch die Wände; Dann sah ich Schiffe im Polar vereist Und sah im Waschfaß deine fleiß’gen Hände.
Und ob mitunter läppisch oder feist Die Nachbarschaft mich störte oder stank, Was ich errechnete, war immer Dank Nebst einer Rechnung über Apfelwein. – Um diesen Winkel, diese Stunde –
So zwischen Tageslicht und Bühnenlicht – Mag, so wie andres anderswo, Frankfurt am Main Um mich gewesen sein, Das weiß ich nicht.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:55 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
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