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Berühmte Gmünder (Andere Gedichte)

Hans Baldung[1] war ein Maler
und Künstler ersten Lichts;
er trug sich grün – und lebte
„Heut etwas, morgen nichts!“ *)
Ei, war das nicht ein schöner
Naze, Nazarener?

Gmünds Arler oder Parler
erbaute Mailands Dom,
sein Peter ließ sich nieder
zu Prag am Moldaustrom[2]
und lebte dort als schöner
Naze, Nazarener.

Hans Nyder[3] ward Magister
und Astronom in Wien;
gedruckt ward sein Kalender
der erste, der erschien. (1439.)
Er starb als Mönch, ein schöner
Naze, Nazarener.

Hans Michel Maucher[4] schnitzte
vortrefflich Elfenbein;
er hauchte in die Formen
den Geist der Kunst hinein.
Ei, war das nicht ein schöner
Naze, Nazarener?

Für Taubstumme und Blinde
war Allé[5] sehr bemüht,
er schuf die große Anstalt,
die noch voll Segen blüht[6],
und lebte als ein schöner
Naze, Nazarener.

Herr Keringer war Doktor,
Witzbold und Philantrop,
er baute Korn und Hopfen,
was die Geschäfte hob.[7]
Ei, war das nicht ein schöner
Naze, Nazarener?

Als Maler zweier Welten
fand Leutze[8] Ruhm und Lohn,
er malte à la Lessing,
Colon und Washington;
gewiß, das war ein schöner
Naze, Nazarener!

Gut waren Geiger Keller[9]
und Vetter, Tenorist[10];
wie Scherr[11] – (der deutsche Carlyle[12]),
der halb ein Gmünder ist.
O, welche Menge schöner
Naze, Nazarener!

Vergesset den Magister
und Raissahairle nicht,
den Zinkenisten Neher[13]
und Mayer, Kirchenlicht.
Ei, welche Menge schöner
Naze, Nazarener.

Da war Feldpater Ihle,
Baron von Duddalatsch,
der Beckaveit, der grobe,
und Epple[14] voller Klatsch.
Ei, welche Menge schöner
Naze, Nazarener!

Hoch gelten Erhards Söhne[15],
Freund Ott, der Fabrikant,
Turnvater Buhl[16], der rote,
und Forster[17], wohlbekannt.
Ei, welche Menge schöner
Naze, Nazarener!

Der dieses Lied gesungen,
nennt seinen Namen nicht,
doch widmet er als Naze
euch dieses Lobgedicht.
Er lebt entfernt als schöner
Naze, Nazarener!



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:05 von 2rhyme
Autor: Johann Straubenmüller
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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