Wir saßen am Fischerhause (Andere Gedichte)
Wir saßen am Fischerhause, Und schauten nach der See; Die Abendnebel kamen, Und stiegen in die Höh’.
Im Leuchtthurm wurden die Lichter Allmählig angesteckt, Und in der weiten Ferne Ward noch ein Schiff entdeckt. Wir sprachen von Sturm und Schiffbruch,
Vom Seemann, und wie er lebt, Und zwischen Himmel und Wasser, Und Angst und Freude schwebt. Wir sprachen von fernen Küsten, Vom Süden und vom Nord,
Und von den seltsamen Menschen, Und seltsamen Sitten dort. Am Ganges duftet’s und leuchtet’s Und Riesenbäume blüh’n. Und schöne, stille Menschen
Vor Lotosblumen knie’n. In Lappland sind schmutzige Leute, Plattköpfig, breitmäulig und klein; Sie kauern um’s Feuer, und backen Sich Fische, und quäken und schrei’n.
Die Mädchen horchten ernsthaft, Und endlich sprach Niemand mehr; Das Schiff war nicht mehr sichtbar, Es dunkelte gar zu sehr.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:39 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|