Der Hypochonder (Lustige Gedichte)
Der Hypochonder
Ach. ich fühl mich schlapp wie ’n Biber, Herr Doktor, ich glaub, ich habe Fieber. Und dann ist da noch so ’n irrer Schmerz, der zieht vom Hintern rauf nach himmelwärts.
In der Leibesmitte spür ich Wanstes Rammeln, während sich im Auge Tränen sammeln. Beide Füße lahm und taub wie Hummeln, mit den Fingern fühl ich nichts beim Fummeln.
Die Zähne oben feste zugebissen, untenrum ist was gerissen! Das Laufen fällt mir aasig schwer, und das Bücken noch viel mehr!
Unten lendenlahm und oben taub, ach, Herr Doktor, was ich glaub’, ist, dass ich mich schon zerlege! Besser, wenn ich mich nicht mehr bewege!
Wenn ich hier so ruhig, sittsam liege, ist es mir, als ob ich den Schmerz besiege, dann tut mir so gut wie gar nichts weh vom Kopf herab bis in den kleinen Zeh.
Ja, so ist es leidlich auszuhalten, eingedämmt des Schmerzes Walten, schlummre ich im weichen Pfühle durch den Tag im Wohlgefühle.
Eingetragen am 01.07.2012 11:20:01 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
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