Abermals in Zwickau (Andere Gedichte)
ABERMALS IN ZWICKAU (1929) Rings um das Zwickauer Krankenstift Torkeln im Schnee fette Raben, Die wissen nicht, was Pulver und Gift Ist, und wie gut sie es haben.
Es geht modern und freundlich zu In den sauberen Krankenstationen. Ich möchte gern einmal in Ruh Dort ein, zwei Jahre wohnen. Wenn das verdammte Kranksein nicht wär,
Das die zum Eintritt verlangen! (Dann wird man zwar wie ein Teddybär Von Ärzten und Schwestern empfangen.) Ich denke mir: Sie sterben nie – Die außerhalb – die Raben –
Und sind wohl auch nur Krähen, die Was gegen Zwickau haben. Weil sie mit ihrem großen Blick So hell und weitaus spähen. – Ein neuer Eindruck hier in Zwick.
Prost, Ärzte! und prost, Krähen!
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:57 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|