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Absaloms Abfall (Andere Gedichte)

ABSALOMS ABFALL

Sie hoben sie mit Geblitz:
der Sturm aus den Hörnern schwellte
seidene, breitgewellte
Fahnen. Der herrlich Erhellte

nahm im hochoffenen Zelte,

das jauchzendes Volk umstellte,
zehn Frauen in Besitz,

die (gewohnt an des alternden Fürsten
sparsame Nacht und Tat)

unter seinem Dürsten

wogten wie Sommersaat.

Dann trat er heraus zum Rate,
wie vermindert um nichts,
und jeder, der ihm nahte,

erblindete seines Lichts.


So zog er auch den Heeren
voran wie ein Stern dem Jahr;
über allen Speeren
wehte sein warmes Haar,

das der Helm nicht faßte

und das er manchmal haßte,
weil es schwerer war
als seine reichsten Kleider.

Der König hatte geboten,
daß man den Schönen schone.

Doch man sah ihn ohne

Helm an den bedrohten
Orten die ärgsten Knoten
zu roten Stücken von Toten
auseinanderhaun.

Dann wußte lange keiner

von ihm, bis plötzlich einer
schrie: Er hängt dort hinten
an den Terebinthen
mit hochgezogenen Braun.

Das war genug des Winks.

Joab, wie ein Jäger,
erspähte das Haar —: ein schräger
gedrehter Ast: da hings.
Er durchrannte den schlanken Kläger,

und seine Waffenträger

durchbohrten ihn rechts und links.









Eingetragen am 08.11.2011 09:32:57 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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