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Willkommen und Abschied (1827) (Andere Gedichte)

Willkommen und Abschied.

Es schlug mein Herz; geschwind zu Pferde!
Es war gethan fast eh’ gedacht;
Der Abend wiegte schon die Erde
Und an den Bergen hing die Nacht:

Schon stand im Nebelkleid die Eiche

Ein aufgethürmter Riese da,
Wo Finsterniß aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel

Sah kläglich aus dem Duft hervor,

Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsaus’ten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
Doch frisch und fröhlich war mein Muth:

In meinen Adern welches Feuer!

In meinem Herzen welche Gluth!

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite

Und jeder Athemzug für dich.

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – Ihr Götter!
Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht!

Doch ach schon mit der Morgensonne

Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen, welche Wonne!
In deinem Auge, welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,

Und sahst mir nach mit nassem Blick:

Und doch, welch Glück geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!



Eingetragen am 08.11.2011 09:35:38 von 2rhyme
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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