Die blauen Füße (Andere Gedichte)
Die blauen Füße Feucht Geriesel, wie mit Nadeln Auf den matten Wimpern prickelnd, Düster um Gestalten wickelnd Lastet Nebel tief herab.
Dieses Wandern ist kein Suchen, Ist nur Irrgang in Beklemmung, Aller Freude dumpfe Hemmung, Selbst des klaren Schmerzes Tod. Hätt’ ich nie von Sonnengipfeln
Über’s graue Meer gesungen, Meine Seele, müd gerungen, Wäre längst ihr eigen Grab. Doch nun leuchtet ein Geheimnis, Und ich muß es mir erstürmen.
Mag sich Wolk’ auf Wolke türmen: Droben wandeln blaue Füße, Droben trägt auf Sturmesschwingen Ätherluft die schweren Glieder; Meine Berge schimmern wieder,
Ferne greift sich selig nah. Dieses Wandern, welch beglückend Raumergreifen und Behalten! Reigen klingender Gestalten Taumelt durch die Sonnenflur.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:28 von 2rhyme
Autor: Paul Haller
Quelle: de.wikisource.org
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