O Mädchen, Mädchen, schläfst du schon? (Andere Gedichte)
O, Mädchen, Mädchen, schläfst Du schon? O, sprich nicht meiner Liebe Hohn, Ich geh’ nicht ohne Kuß davon, Ich möchte gern hinein, Herz!
O, laß mich ein nur diese Nacht, Nur diese, diese, diese Nacht, Hab’ Mitleid, ach, nur diese Nacht, Steh’ auf und laß mich ein, Herz! Hörst Du den rauhen Winterwind?
Die Sternlein all’ erloschen sind, ’S ist kalt und naß, hab’ Mitleid, Kind, Und schütz’ mich vor dem Frost, Herz! Der Sturm faßt mich so eisig an, Die ganze Nacht der Regen rann;
O, Mädchen, Du bist Schuld daran Daß ich so elend bin, Herz! O, laß mich ein nur diese Nacht, Nur diese, diese, diese Nacht; Hab’ Mitleid, ach, nur diese Nacht,
Steh’ auf und laß mich ein, Herz! Ihre Antwort: O, nicht von Wind und Regen sprich, Noch, daß ich elend machte Dich, Geh’ heim, geh’ heim, verlasse mich Ich mache Dir nicht auf, Herz!
Ich sage Dir, in dieser Nacht, In dieser, dieser, dieser Nacht, Ich sage Dir in dieser Nacht Mach’ ich Dir nimmer auf, Herz! Der Sturm, der um den Wand’rer brüllt,
Der Regen, der den Weg ausfüllt, Ist Nichts zu dem, was ich gefühlt Als Du betrogen mich, Herz! Die schönste Blume, zart und traut, Zertreten nun wie schlechtes Kraut,
Hat mir erzählt mit stummem Laut Mein Schicksal sei wie ihr’s; Herz! Das Vöglein in dem grünen Laub, Ist nun des Vogelstellers Raub, Sein Schicksal ist das meine, glaub’,
Und das verdank’ ich Dir, Herz! Ich sage Dir, in dieser Nacht, In dieser, dieser, dieser Nacht, Ich sage Dir in dieser Nacht Mach’ ich Dir nimmer auf, Herz!
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:39 von 2rhyme
Autor: Robert Burns
Quelle: de.wikisource.org
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