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Die Ärzte (Lustige Gedichte)

Ärzte

Der Diabetologe ist ein arger Wicht,
zu dem, da geht man lieber nicht!
„Sie haben Zucker, mit dem Süßen ist nun Schluss!“
so spricht er sadistisch voller Hochgenuss.

Der Urologe sucht den hellen Mittelstrahl.
Dem Dentisten ist der schnurzpiep egal.
Der Kardiologe horcht auf des Herzens Ton -
denn schließlich lebt er ja davon!

Der Androloge kuriert die Männer,
das ist nur was für wahre Kenner.
Der Gynäkologe ist auf Frauen scharf,
daran hat er unendlichen Bedarf.

Der Internist kümmert sich um innere Werte
des Körpers, falls der sich mal beschwerte.
Der Psychologe dahingegen heilt den Geist,
falls der in Richtung Wahnsinn weist.

Der Ophtamologe Dir ins Auge schaut,
wenn’s dem vorm grauen Stare graut.
Der Strabologe ist keiner unter vielen,
er kümmert sich allein ums Schielen.

Den Hals, die Nase und das Ohr
nimmt sich der Oto-Rhino-Laryngologe vor.
Das kann man einfacher auch als HNO benennen,
doch muss man nicht mit jedem Schnupfen zu ihm rennen.

Phoniatrie-Pädaudiologe hört sich schrecklich an,
ist aber nur bei Stimme und Gehör am Menschen dran.
Der Neurologe hingegen ist verschärft
einfach für alles da was Menschen nervt!

Der Pneumo- und der Pulmologe sind gezwungen
zu achten auf den Atem und die Lungen.
Krampft die Ader, schmerzen die Hämorrhiden,
bekämpft dies der Venerologe meist hienieden.

Den Radiologen stört das Radio nicht,
er hat allein die Durchsichtspflicht,
um vom Innersten ein Bild zu geben,
muss er von und mit den Strahlen leben.





Der Dermatologe nur von außen schaut,
er bekämpft die Krankheiten der Haut.
Orthopäden haben es dafür mit den Knochen,
am Liebsten krumm oder ganz gebrochen.

Spinnen die Säfte, die Hormone oder Drüsen,
musst Du zum Endokrinologen düsen.
Der Proktologe kümmert sich am untern Ende
um des Darmes Innen- und auch Außenwände.

Nicht nur dort, auch ferne von dem Gesäße,
kümmert der Angiologe sich um die Gefäße,
doch sind Gläser, Tassen Schüsseln nicht gemeint,
was aus des Arztes Sicht auch logisch scheint.

Schäumt dem Menschen mal das Blut,
weil er in seinem Innern kocht vor Wut,
muss der Hämatologe sich bemüßigt fühlen,
den Menschen wieder abzukühlen.

Schmerzt der Unter- oder Oberbauch,
drückt der Wanst wie’n übervoller Schlauch,
liegt etwas allzu schwer im Magen,
muss sich der Gastroenterologe daran wagen.

Gehst Du vor Schmerz auf allen Vieren,
versagen gar den Dienst die Nieren,
weil Dich der Urologe zum Saufen animiert,
ist es der Nephrologe, der das repariert.

Der Chirurg, der ist kein Fleischverächter,
unter den Medizinern ist er der ärgste Schlächter,
der Viszeralchirurg ist ein Bauchaufschlitzer
und beide sind sie gefürchtete Skalpellbesitzer!

Der Anästhesiologe ist der Betäuber,
für all die operativen Leibesräuber,
die am Menschen stechen, sägen, schneiden,
um dabei die Schmerzen zu vermeiden.

Der Onkologe bekämpft den Krebs mit viel Gewese,
doch den Hummer isst am liebsten er mit Mayonnaise!
Es liebt Granat, Crevetten und Langusten,
die als Krebse für ihn sterben mussten!

Der Parasitologe ist auch aufs Kleinvieh spezialisiert,
das er im Menschenkörper mikroskopisch anvisiert.
Mit Bakterien, Protozoen, flinken Viren
muss der Infektiologe sich arrangieren.

.

Ist der Mensch mit einer Krankheit angesteckt
ist des Immunologen Neugier schon geweckt.
Da hilft schon keine Salbe mehr,
das muss jetzt eine Impfung her!

Ist der Mensch dann chronisch krank,
der Reißmichtüchtig streckt in nieder auf die Bank,
schmerzen furchtbar alle Glieder
muss man zum Rheumatologen hin und wieder.

Ist der Mensch recht schwer verletzt,
er auf den Traumatologen setzt,
und diesen intensiv und invasiv
zur Heilung der Verwundung rief.

Für die Alten, Oma, Opa, Mutter oder Vater
hält man sich gerne an Gerontologen und Geriater.
Doch ist das Leben dann dem Tod gewichen
kommen die Pathologen angeschlichen.

War ins Essen Gift gemischt,
das die Gattin sorgsam aufgetischt,
wird das erst dem Toxikologen klar,
dass es ein Mord aus Liebe war!

Am Ende geht es nur palliativ zum Orkus hin.
Die Forensiker sich dann den Kopf zerbrechen
welches Leiden oder auch Verbrechen,
gab dem Tode und dem Toten einen Sinn.

Ach, was bleibt bei aller Gelehrsamkeit und Medizin?
Vielleicht lässt sich das Ende etwas ziehn.
Die Hoffnung auf ein ewges Leben
kann kein Arzt dem Menschen geben.

Man geht nicht zum Arzt, weil man es will. Man muss!
Die Krankheit bringt dem Menschen nur Verdruss.
Jeder hofft, dass die Medizin den Tod vertreibt,
wohl wissend, dass am Ende nur der Friedhof bleibt.

Jens Wohlkopf, 2012


Eingetragen am 30.05.2012 17:30:36 von Federstilzchen
Autor: Jens Wohlkopf
Quelle: Eigenes Gedicht
Weitere Informationen unter:



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