Allerbarmen (Andere Gedichte)
Allerbarmen. An dem Bauerhaus vorüber Schritt ich eilig, weil mir grauste, Weil im dumpfen Hof ein trüber, Brütender Cretine hauste.
Schaudernd warf ich einen halben Blick in seinen feuchten Kerker – Eben war die Zeit der Schwalben, Wo sie baun an Dach und Erker. Den Enterbten sah ich kauern,
Über seiner Lagerstätte Blitzten Schwalben um die Mauern, Nester bauend in die Wette. Der erloschne Blick erfreute Sich, in einem kleinen blauen
Raum das Werk der Schwalben heute, Dieses kluge Werk zu schauen. Blitzend kreiste das Geschwirre An dem engen Horizonte, Und das Lachen klang, das irre,
Drin sich doch der Himmel sonnte.
Eingetragen am 08.11.2011 09:32:58 von 2rhyme
Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Quelle: de.wikisource.org
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