Trost des Edlen (Andere Gedichte)
Trost des Edlen. Wild loderte, gleich Aetnas Glut, Der Todesgötter Zorn; Zerschmettert, ach! versank in Blut Des Überflusses Horn.
Verwüstung donnerte die Schlacht, Wo jüngst von Lustgesang Noch Saatfeld, Anger, Strom und Schacht Und freudig vom Gewühl der Jagd Gebirg und Forst erklang.
Ein Chaos von Ruinen thürmt Sich längs der Felsenwand, Wo, still vom Nußbaumhain umschirmt, Der Väter Wohnung stand. Die Thräne, die hier brennend fällt,
Sie muß die lezte seyn! Wem Selbstgefühl den Busen schwellt, Der trägt im Innern eine Welt Wo nimmer Stürme dräun. Ihm flammt der Unschuld Göttermuth,
Den kein Verhängniß raubt; Des Mißgeschicks Tyrannenwuth Beugt nie des Edlen Haupt; Er weiß, daß der Befreyung Plan Durch Irrgewinde führt,
Und herrlich sich, am Ziel der Bahn In Glanz das Dunkel, der Orkan In Frühlingswehn verliert. Drum kann im weiten Schöpfungsraum Er, ein Verlaßner, stehn,
Und doch des Lebens öden Traum Mit Lächeln dauren sehn; Wenn selbst bis an des Grabes Rand’ Ihn schwarze Nacht umfließt, Kein Herz an ihn sich liebend band,
Und eine kalte Miethlingshand Sein brechend Auge schließt. MATTHISSON.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:10 von 2rhyme
Autor: Friedrich von Matthisson
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