Der Stotterer (Andere Gedichte)
Der Stotterer. Thomas Hase musst’ erscheinen Bei dem Amt der Conscribierten; Als sie dort ihn visitierten, Fing er an gar sehr zu weinen,
Sprechend: »He – Herr Ofizier! Ni - ni - nichts fe - fehlet mir, Aber sto – sto – stottern thu’ ich!« Der versetzte: »Sei nur ruhig, Denn man braucht dich nicht zum Sprechen,
Sondern nur zum Hau’n und Stechen!« »Aber« – sagte Thomas weiter – »Wenn vor einem Ze – Ze – Zelte Man als Wa – Wa – Wacht mich stellte, Und die Fei – Fei – Feindes-Reiter
Spre – spre – sprengten auf mich ein, Könnt’ ich nicht We – Werda! schrei’n!« lächelnd sprach der Offizier: »Das thut auch nichts; glaube mir, Wenn die Wach’ nur schreien kann,
Auf das Wort kommt’s da nicht an!« Immer stärker weinte Hase, So, dass ihm die hellen Thränen Liefen über Wang’ und Nase! »Ach! ich mu – muss noch erwähnen,«
Schríe er, »se – se – setzen wir, Ein Fei – Feind han – haut nach mir, Oder sch – sch – schiesst sogar, O ich a - a - armer Narr! Au – au – aus wär’s mi – mit mir,
Denn nicht schne – schne – schnell wie Ihr, Könnt’ Pa – Pa – Pardon ich schrei’n!«
J. F. Castelli.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:22 von 2rhyme
Autor: Ignaz Franz Castelli
Quelle: de.wikisource.org
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